30 Jahre Bandgeschichte

Deutsch-Ossig. Ein wunderschöner Sommertag neigt sich dem Ende, ein tolles Wetter für 30 Jahre Bandgeschichte. Die Kulisse für das Jubiläumskonzert einer der ältesten noch aktiven Bands der Lausitz war ein großes Panoramazelt mit Blick auf den See. Jener See, der nun da ist, wo früher Häuser standen. Eine Bilderinstallation gegenüber der Bühne erinnerte an die letzten Jahre des heutigen „Restortes Deutsch-Ossig“, erinnerte an den Ort und die Zeit, als die Geschichte der Band Appl´Juice ihren Anfang nahm.

Die Vorgeschichte zur Bandgründung

Fridtjof Sobota, Gottfried Stichel und Peter Schulze trafen sich 1984 in Deutsch Ossig in der Band Mayflower und brachten das „Grüne Requiem“ von Dieter Liebig zur Aufführung. Gottfried Stichel hatte den Text von Liebig damals vertont. Seit dieser Zeit musizieren die Drei gemeinsam. 1987 war es dann soweit, die Appl´Juice Band war gegründet, 1988 gab es dann die damals notwendige DDR-Spielerlaubnis. Stilistisch ist sich Appl’Juice treu geblieben – Funk, Soul, Blues, Jazz, Boogie und ’ne Prise Rock’n’Roll im Herzen. Unter dem Motto Appl´Juice coming home hatte die Initiative UferKultur gemeinsam mit der Band zum Auftakt der dreiteiligen Konzertreihe des ACTA CULTURA Projekts 2017 nach Deutsch-Ossig eingeladen. Viele bekannte Gesichter, teils frühere Bandmitglieder, langjährige Fans, deren Familien und die der Musiker, alle kamen zum 30 jährigen Bandjubiläum.

 

Ein Konzert mit Zeitreise

Das Konzert begann, das Publikum ahnte nicht, dass es gleich wieder unterbrochen wurde. Geertje Liebig, Tochter des ehemaligen Ortspfarrers Dieter Liebig, betrat die Bühne. Außer die drei Gründungsmitglieder Sobota, Stichel und Schulze, suchten sich alle anderen Musiker einen Platz im Publikum. Geetje Liebig warte auf Stille und begann dann zu lesen. Der Text, den sie las, nahm die Anwesenden mit in die Vergangenheit, in die Zeit der Gründung. Die Geschichte der Band Mayflower ist unter anderem im Deutsch-Ossig-Roman „Faustisch“ verarbeitet worden. Nach einigen kurzen Auszügen und Anekdoten aus den veröffentlichten Texten, schwenkte Geertje Liebig zu einem Podiumsgespräch mit den drei Urmitgliedern. Mit so einem Konzertverlauf hatte keiner gerechnet. Nach ungefähr 25 Minuten wurde das Konzert fortgesetzt. Der Gastauftritt eines anwesenden früheren Bandmitglieds wurde spontan in das Set eingebaut und die Sitzplätze mussten einer im größer werdenden Tanzfläche weichen. Appl´Juice rockten knapp zwei Stunden die Bühne. Im Licht eines traumhaften Sonnenuntergangs ging ein großer Abend zu Ende.

Wenn man sich nur mal vorstellen mag, wie viele abertausende Menschen die Appl`juice Band in 30 Jahren zum tanzen und feiern gebracht hat, ist es vielleicht nicht mal vermessen, zu behaupten, dass diese tolle Truppe zum Kulturgut von Görlitz gehören. 

Danke Appl´Juice,  weiter so!

Mit diesem Konzert dankte die Initiative Uferkultur, einer tollen Band für ihre unermüdliche und leidenschaftliche Art gute Musik zu machen. 

Im Rahmen des gleichen Projekts folgten zwei weitere Konzerte. Als Finale der 2. Görlitzer See-Woche folgte eine Sonderausgabe der Klassik am See – Live und eine Woche später kam dann der die Christof Rose One-Man-Band aus Berlin. Als i-Punkt wurde am 12. August die zweite Skulptur der Initiative feierlich am See eingeweiht.

Die Initiative Uferkultur, Organisator der ACTA CULTURA Kulturtage 2017, bedankt sich bei allen Unterstützern, ohne die ein solches Kulturprojekt niemals möglich gewesen wäre.